Die Berlin University Alliance hat in Zusammenarbeit mit Expert:innen den ausführlichen E-Learning Kurs „Good Research Practice for Doctoral Researchers“ entwickelt, der jetzt erstmals online geht. In insgesamt sechs Kapiteln widmet sich der Kurs dem breiten Themenspektrum der GWP, von fragwürdigen Forschungspraktiken sowie Fehlverhalten über Autorschaften und Forschungsdaten bis hin zu Plagiaten. Der Kurs gibt Promovierenden außerdem einen Einblick in das Ombudswesen und klärt auf, wohin sich Wissenschaftler:innen bei Fragen und Konfliktfällen wenden können.
Der Kurs wurde federführend von Dr. Viktor Scholz, wissenschaftlicher Koordinator Forschungsqualität bei der BUA Objective 3, und Dr. Markus Edler, Geschäftsführer der Dahlem Research School, koordiniert und geleitet. Für die inhaltliche Gestaltung wurden Expert:innen aus dem Feld der GWP eingeladen die Themenkapitel zu konzipieren. Dazu gehörte die Erstellung der Skripte, die ein Peer Review durchliefen, die Konzeption interaktiver Elemente sowie die Arbeit vor der Kamera. Denn der Online-Kurs setzt stark auf die Einbindung von Videos und somit der persönlichen Ansprache der Teilnehmenden durch die Expert:innen.
Zu den eingeladenen Expert:innen gehörten neben Dr. Katrin Frisch, Mitarbeiterin der Dialogforen zur Stärkung der GWP des Ombudsgremiums, Carl Schüppel, ehemaliger Mitarbeiter der Dialogforen, Dr. Anna Abalkina, die für ihre Arbeit zu Paper Mills in die Liste „Nature‘s 10: Ten people who helped shape science in 2024“ gewählt wurde, Prof. Joachim Heberle, ehemaliges Gremiumsmitglied beim Ombudsman für die Wissenschaft und nun zentrale Ombudsperson an der FU Berlin, Maria Melms von der Geschäftsstelle der Ombudskommission an der Universität Leipzig, Dr. Britta Steinke, Leiterin des Servicezentrums Forschungsdatenmanagement an der Universitätsbibliothek der TU Berlin, Dr. Felicitias Heßelmann und Dr. Cornelia Schendzielorz vom Robert K. Merton Zentrum für Wissenschaftsforschung sowie Prof. Jesper Schneider von der Aarhus University. Die Bandbreite an Expert:innen spricht nicht nur für die fachliche Stärke des Kurses, sondern verdeutlicht auch die zunehmende Bedeutung von GWP als Forschungsfeld.
Im Moment ist der BUA GWP-Kurs bundesweit der einzige in diesem Umfang und Format. Hinein flossen anderthalb Jahre Arbeit, von der Konzeption bis zur Fertigstellung. Er ist vorerst nicht öffentlich und nur für Promovierende der Berliner Wissenschaftseinrichtungen zugänglich. Gleichwohl stellt der Kurs einen wichtigen Schritt zur Stärkung der guten wissenschaftlichen Praxis dar.